Bericht über unseren FKK-Segeltörn, der am 28.08.2009 mit der Anreise
in Palma de Mallorca begann und am 05.09. dort - viel zu früh - wieder endete.
Über das WWW hat sich unsere Crew - 4 Frauen und 5 Männer - zusammen gefunden.

 

Zur Crew gehörten:

  • unsere beiden Skipper Peter und Ralf, die uns sicher über das Meer geleiteten
    und wieder alle wieder gesund an Land gebracht haben,
  • Ivo unser Anker-Mann
  • Fritz unser Kraftfahrer
  • Marita unser Küchenwunder
  • Hildegard die Frau mit der Crew-Kasse
  • Jürgen unser Senior in der Gruppe
  • sowie Vroni und Angie, die den Törn zusammen vorbereitet und organisiert haben

Alle haben sich bei den vorab stattgefundenen Crew-Treffen in Frankfurt, Berlin und Aachen kennen gelernt. Fünf der Crew-Mitglieder waren zum aller ersten Mal auf einem Segeltörn.

Fritz und Marita hatten für uns einen Leihwagen gemietet und übernahmen den Transfer aller Crew-Mitglieder vom Flughafen zum Hotel "Horizonte", in dem wir eine Nacht übernachteten.

 

 

Nachdem die letzten dort eingetroffen waren, gingen wir noch zusammen in ein nettes spanisches Restaurant in der Nähe des Hotels, um zu Abend zu Essen und uns auf den gemeinsamen Törn einzustimmen.

Am nächsten Morgen, nach dem gemeinsamen Frühstück ging es dann mit dem Mietwagen zum Yacht-Hafen der Chartergesellschaft CRUESA, wo uns unser Skipper Peter bereits erwartete und wir unser schwimmendes Zuhause auf Zeit übernahmen.

 

 

 

Die Allure wird laut Ausschreibung im Internet für bis zu 12 Personen angeboten und verfügt über 12 Kojen, wobei wir feststellen mussten, dass eine Belegung mit mehr als 10 Personen nicht optimal gewesen wäre.

Unter Deck - in jedem der beiden Rümpfe - befinden sich jeweils:

  • 2 erstaunlich geräumige Doppel-Schlafkabinen
  • eine kleine Einzelkoje in der Spitze
  • sowie 2 separate Nasszellen mit Toilette und Süßwasserdusche
  • Außerdem gibt es noch je eine "Not-Koje" im Durchgang - unmittelbar neben der Treppe, deren Belegung wir jedoch nicht empfehlen können! Eine der beiden - die auf der Steuerbordseite - wäre allenfalls als Staufläche zumutbar! (siehe Kojenplan)

 

 

Besonders komfortabel war das Platzangebot an Deck:

  • angefangen beim Sonnendeck - unter dem das Beiboot Platz findet
  • dem überdachten Außenbereich mit Tisch und Sitzgelegenheit,
    an dem die ganze Crew ihre Mahlzeiten einnehmen kann
  • und dem erhöhten Steuerstand,der bis zu 3 Leuten bequem Platz bietet
  • Weiter geht es über den Salon mit Kartentisch, Funkgerät, GPS, Autopilot und Radio + CD
  • Küchenbereich (ausgestattet mit 3flammigem Propangas-Kocher und Backofen, Kühlschrank mit kleinem Eisfach, kompletter Kombüsenausstattung und Stauraum)
  • bis zu dem riesigen Netz - vergleichbar mit einem Sicherheitsnetz im Circus - welches im vorderen Bereich zwischen den beiden Rumpfspitzen gespannt ist und ca. 6 x 3m groß ist. Tagsüber fanden auf dem Netz Sonnehungrige Platz, die sich nicht davor scheuten, auch einmal während der Fahrt nass gespritzt zu werden. Nachts schlief ich dort unter freiem Himmel, wie in einer Hängematte. Ja, die SALINA ist schon ein echtes (T)Raumwunder!

 

 

Nach der Übernahme des Schiffes, Aufteilung der Kabinen und Verstauen der inzwischen getätigten Einkäufe, hieß es gegen 17:00 Uhr - bei nur mäßig warmen Nieselwetter - endlich: "Leinen los" .

Unsere 1. Tour führte uns in eine kleine Bucht, unweit von Palma.
Dort setzten wir Anker und Ivo wurde in seine verantwortungsvolle Aufgabe als Anker-Mann eingewiesen. Anschließend bereiteten wir zusammen unser erstes gemeinsames Abendessen an Bord vor und saßen nach dem Sonnenuntergang noch lange zusammen.

 

 

Am nächsten Morgen, nach einem 1.Bad im Mittelmeer - bei 28°C Wassertemperatur -
und dem Frühstück, hieß es an Bord, "Ankerlichten" und "alles klar zum in See stechen".

 

 

An den ersten beiden Tagen verbesserte sich zwar das Wetter und die Sonne schien wieder,
doch hatten wir ziemliche viel Flaute. So kamen wir unter Segeln nicht wirklich voran
und steuerten die nächsten Ziele unter Motor an.

 

 

Immerhin konnten wir so schon einmal das Segelsetzen und einige Wendemanöver üben,
ohne zu sehr auf die evtl. wechselnden Windrichtungen achten zu müssen.
Und wir waren froh, dass wir uns vorab dafür entschieden hatten, nicht nach Ibiza zu segeln, sondern ein gemütliches Buchten-Hopping mit Stopps zum Baden zu machen.
Außerdem übten wir das Manöver: "Mann über Bord", bei dem ein über Bord geworfener Gegenstand wieder geborgen werden mußte.

 

 

Ein absolutes Highlight war dann das 1. Segelsetzen unter optimalen Windverhältnissen.

 

 

Allmählich zog eine gewisse Routine in das Leben an Bord ein. Morgens hatten wir genügend Zeit, um zu Schwimmen, zusammen gemütlich zu frühstücken und abzuwaschen, bevor Ivo den Anker lichtete und wir unsere Segel in den Wind hielten. Dabei hatte jeder, der es wollte, die Möglichkeit, beim Segelsetzen von den Skippern eingewiesen zu werden und sich dabei aktiv mit einzubringen.

 

 

 

Ivo, der im richtigen Leben LKW-Fahrer ist, hatte besonders viel Freude daran, sich am Ruder in die Tätigkeiten eines Steuermannes einweisen zu lassen. Unter Aufsicht lenkte er uns einige Zeit durch die Wellen und ist nunmehr auch vom Segel-Virus infiziert.

Wir segelten an der Küste Mallorcas entlang - den genauen Routen-Plan wird Skipper Peter später noch nachreichen - ankerten in schönen Buchten zum Schwimmen, oder gingen an Land, um frische Lebensmittel zu besorgen.
Denn an Bord versorgten wir uns komplett selbst: während der Skipper Peter uns am Abend mit den feinsten kulinarischen Genüssen in mehreren Gängen verwöhnte, verzauberten uns besonders Marita und Fritz tagsüber mit ihren leckeren Kreationen zum Mittag.
Meine Waage zeigt wieder 2 Kilo mehr an - kein Wunder…
Und abends ankerten wir in abgelegenen Buchten, in denen wir zum Teil ganz alleine gewesen sind.

 

 

 

Natürlich gibt es auf so einem Törn auch immer Dinge, die nicht so gut funktionieren.
Selbst so ein modernes Schiff, wie die SALINA kämpft immer mal wieder mit den Tücken der Technik, wenn vielleicht auch nur indirekt.
So z.B. hatten wir am Abend des 2. Tages vor, in einer Strand-Bar einzukehren, um einen leckeren Sundowner zu schlürfen. Leider verließ uns der Außenbordmotor unseres Dinghis (Beiboot), mit dem wir zum Strand übersetzen wollten.

Alle Reparaturversuche, unserer im Basteln erfahrenen Herren an Bord, brachten den Motor nicht dazu, auch vorwärts und nicht nur rückwärts zu laufen.
Also wurde das Projekt Sundowner auf einen anderen Abend vertagt - einen neuen Außenborder bekamen wir am nächsten Tag.

Als nächstes traten Probleme mit dem Steuerbord-Motor auf. Plötzlich lief er unrund.
Trotz vollstem Einsatz des Skippers, war das nicht hin zu bekommen.

 

 

Wir wurden telefonisch in einen kleinen privaten Yachthafen beordert, was beim Manövrieren mit dem defekten Motor nicht ganz so einfach war. Weil wir im Hafen am Steg jedoch nicht auskuppeln konnten, trat der Fehler nicht auf - typischer Vorführeffekt. Also wurden wir wieder los geschickt. Der Techniker meinte, wir könnten ja trotzdem noch segeln. Das haben wir ganz genauso gesehen, denn ein vergleichbares Ersatzschiff hätte eh nicht zur Verfügung gestanden - die SALINA ist nun einmal momentan das größte verfügbare Schiff vor Ort. Außerdem hatten wir auch keine Lust, noch einmal umzuziehen. Es wäre viel zu viel Zeit verloren gegangen und der Fehler war für die Sicherheit beim Segeln nicht relevant!

Die Krönung aber war der Ausfall des Ankermotors: kurz vor der Einfahrt in den Heimathafen wollten wir am letzten Tag alle nochmals in einer kleinen Bucht baden. Bei einer Tiefe von knapp 4 m, legten wir um die 20m Ankerkette aus, während wir badeten. Beim Ankerlichten ging dann plötzlich gar nichts mehr. Die Skipper vermuteten ein Energieproblem. Er fand auch die entsprechenden Sicherungen, an der es aber nicht lag.

 

Auch der Wechsel der Fernbedienung an einen anderen Anschluss am Steuerstand brachte nichts. Die Kette ließ sich nur aus- jedoch nicht einholen. Inzwischen lagen an die 30m Kette im Wasser. Auch ein Telefonat mit dem Techniker brachte keine wirkliche Hilfe.
Es war inzwischen nach 17:00 Uhr und wir schon überfällig im Hafen!

Uns blieb daher nur, den Anker manuell aus dem Wasser zu holen. Dazu waren 5 ausgewachsene Männer nötig, die mit Hilfe eines Seils die Kette mit dem Anker über die Winsch des Hauptsegels aus dem Wasser zogen.

 

 

 

 

Aber obwohl wir dadurch 1 1/2 Stunden später einliefen, war dies doch eine Aktion, in der die Männer der Crew sich noch einmal so richtig als Team zusammen beweisen konnten.
Solch ein Erlebnis wird wohl für immer in der Erinnerung bleiben.

Auch das letzte Anlegemanöver - rückwärts am Steg, mit allen nötigen Tätigkeiten zur Sicherung des Schiffes - vor dem der Skipper mit so vielen Anfängern anscheinend etwas Bedenken gehabt hatte, funktionierte ganz hervorragend.
Er hatte uns extra vorher darauf hingewiesen, dass dies wohl das schwierigste Manöver des gesamten Törns werden würde und es auf jeden "Mann" an Bord ankommt !
Wir alle waren selber erstaunt darüber, wie gut es funktionierte.

 

 

Wir hatten dann noch eine letzte Nacht an Bord im Hafen von Mallorca.

 

 

Insgesamt bleibt festzustellen, dass wir einen harmonischen Törn mit zurück gelegten 110sm verbracht haben, der alles in allem super funktioniert hat.
Dies ist besonders bemerkenswert, weil ja über die Hälfte der Crew-Mitglieder noch nie auf einem Segel-Törn gewesen war.
Jeder Einzelne hat sich, seinen Möglichkeiten entsprechend, mit in das Leben an Bord eingebracht und so zum guten Gelingen des Törns beigetragen.
Und jeder konnte sich in dem Maß, wie er es wollte, unbekleidet und frei an Bord bewegen.
Mal abgesehen von einigen blauen Flecken und einem Sonnenbrand auf dem Rücken,
sind alle wieder gesund und munter zurück an Land gekommen.

 

 

 

Und auch die SALINA ist mit samt dem Inventar komplett und unbeschadet wieder zurück
an die CRUESA übergeben worden.
Und einigen, das kann ich jetzt schon sagen, hat es Lust auf mehr Meer und FKK-Segeln gemacht…

 

Eure Angie

 

 

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